Am 28.02.16 kam es zum sogenannten Spitzenspiel zwischen uns und der HSG MainHandball aus Flörsheim, Kelsterbach und Raunheim. Diese Mannschaft hatte sich vor der Saison zum Ziel gesetzt, nach dem unglücklichen Abstieg direkt wieder in die Bezirksoberliga aufzusteigen. Qualitativ hat die HSG die besten Voraussetzungen und ist auf jeder Position stark besetzt, trotzdem hatten wir bereits im Hinspiel die Nase nach großer Aufholjagd am Ende knapp vorne und wollten auch diesmal versuchen, es dem Gegner möglichst schwer zu machen, etwas zählbares aus Königstein mitzunehmen.
Dies war von Beginn an zu spüren, unsere Abwehr war einmal mehr unser Prunkstück und der Gegner spielte sich in fast jedem Angriff fest und verzweifelte beinahe. Immer wieder wurden die Lücken geschlossen und die Beinarbeit stimmte. Überragend, was die zu Beginn aufs Feld entsandten Damen in der Abwehr aufs Parkett zauberten. Doch auch im Angriff lief es zu Beginn sehr gut. Eine Positionsverteidigung gegen Theresa Fellmer, die sich trotzdem des Öfteren befreien und in Szene setzen konnte, nutzten die anderen fünf Mädels gekonnt aus und fanden zumeist die Lücken in der zunächst überforderten Abwehr des Gegners. Das Zusammenspiel von Eva Rohs und Nina Ulrich auf der rechten Seite eröffnete immer wieder viel Platz und kam Nina einmal nicht durch, waren Larissa Fornoff, wieder einmal stark am Kreis, und Dilek Sevinc auf Rechtsaußen zur Stelle und vollendeten oder holten einen Strafwurf heraus. Auch im Tempospiel konnten wir überzeugen. Hier besonders stark: Steffi Eissfeldt, die zwar im Positionsspiel auf Linksaußen durch die offensive Deckung wenige Chancen bekam, diese aber konsequent nutzte und dem Gegner im Konter mehrfach davonlief. Als Kontrastspielerin zu Theresa Fellmer machte auch Lisa Mollath auf der linken Seite einen guten Job und der Gegner schaffte es anfangs nicht, sich auf uns einzustellen, so daß wir bis auf 12:5 davonziehen konnten. Der Schiedsrichter, der das Spiel grundsätzlich im Griff hatte, fuhr eine sehr progressive Linie, welche ab Mitte der ersten Hälfte bereits zur Folge hatte, daß selten sechs gegen sechs gespielt wurde, sondern sowohl auf der einen, als auch auf der anderen Seite immer wieder eine, teilweise sogar zwei Spielerinnen fehlten. Beide Mannschaften konnten sich darauf nicht so richtig einstellen und so kam ein kleiner Bruch ins Spiel und MainHandball kämpfte sich langsam hinein. Trotzdem konnten wir zur Pause bereits eine nicht für möglich gehaltene, deutliche Führung von 16:9 verbuchen.
MainHandball gab sich natürlich nicht kampflos geschlagen und versuchte in der zweiten Hälfte nochmal alles. Das zerfahrene Bild, auch aufgrund der insgesamt 16 Zeitstrafen, änderte sich nicht, trotzdem hatte es den Anschein, als kämen wir damit zunächst wieder besser zurecht und konnten den Vorsprung bis auf zehn Tore ausbauen. Dann stellte MainHandball seine Abwehr ein wenig um und Trainerin Silke Schmitt wechselte munter durch. Beides tat dem Spielfluß nicht so richtig gut und MainHandball kam nochmal bis auf zwei Tore heran. Natürlich hatten wir aber auch an diesem Tag wieder einmal mit Tanja Leisegang und Sarah Zimmermann zwei superstarke Torfrauen, die einige wichtige Bälle abgriffen und einen großen Teil dazu beitrugen, daß es nicht noch einmal richtig eng wurde. Aber auch der große, bis Mitte der zweiten Hälfte herausgespielte Vorsprung machte es MainHandball unmöglich uns noch einmal richtig gefährlich werden zu können. So brachten wir das Spiel am Ende souverän über die Zeit und konnten den favorisierten Gegner nicht nur ärgern, sondern ihm insgesamt sogar vier Punkte abknöpfen. Dazu Trainerin Silke: "Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, die zu Beginn dem Gegner mit einer starken Abwehr den Zahn zog und sich zum Ende hin nochmal zusammen gerissen und das Spiel clever nach Hause gebracht hat"
Es war über die gesamten 60 Minuten gesehen wahrscheinlich nicht unser bestes Spiel der Saison, aber es hat allen Spielerinnen großen Spaß gemacht. Es war ein hartes Stück Arbeit und ein bißchen Glück war sicher auch dabei. Aber wie sagte ein berühmter Fußballphilosoph einst: "Glück muss man sich erarbeiten" und es hat am Ende zum Sieg gereicht.
Wir danken unseren tollen Zuschauern und unseren ebenfalls davor siegreichen Herren für die lautstarke Unterstützung !!!
Es spielten: Sarah Zimmermann, Steffi Eissfeldt, Elisa Dicke, Theresa Fellmer, Dilek Sevinc, Sarah Emanuel, Ann-Christin Füssel, Larissa Fornoff, Nina Ulrich, Paulina Gehring, Eva Rohs, Tanja Leisegang, Lisa Mollath, Celina Gunkel
Eva Rohs